Sommerräder

Kennen Sie die Fausregel "Von O bis O"?

Der Frühling steht vor der Tür und mit dem Reifenwechsel kommen vermehrt Fragen darüber auf, was eigentlich der genaue Unterschied zwischen Winter- und Sommerreifen ist. Worin differenzieren sie sich? 

Um diese Frage zu klären, nehmen wir hier das Material, das Profil und die wichtigsten Tipps zur Reifenpflege unter die Lupe.

Sommerreifen sind speziell für den Sommer ausgelegt und müssen hohen Temperaturen und Regen standhalten. Wenn man bedenkt, wie heiß der Boden bzw. Straßenbelag, z. B. auf Parkplätzen werden kann, muss die Gummimischung auch bei hohen Temperaturen ihren Zustand behalten. Die Profilanforderungen fallen im Sommer zwar etwas weniger ins Gewicht, aber guter Rollwiderstand, geringe Abnutzung und natürlich der Kraftstoffverbrauch spielen auch hier eine Rolle.

Was macht einen guten Sommerreifen aus?

Sommerreifen müssen primär auf trockener Fahrbahn Halt finden, daher haben sie eine flachere Lauffläche und werden aus einer härteren Gummimischung gefertigt, als Winterreifen. Die harte Gummimischung führt zu einem relativ geringen Rollwiderstand, der sich in zweifacher Hinsicht als positiv erweist. Zum einen trägt er dazu bei, den Kraftstoffverbrauch gering zu halten und zum anderen sind Sommerreifen vergleichsweise leise. Sie erzeugen beim Fahren deutlich niedrigere Fahrgeräusche.

Das Profil von Sommerreifen ist eher flach gehalten, die Profiltiefe darf aber niemals unter 1,6 Millimetern liegen. Experten empfehlen, Sommerreifen nur bis 3 Millimeter Profiltiefe zu verwenden. Hintergrund sind die Regeneigenschaften. Bereits ab Tempo 70 kann sich ein Wasserkeil zwischen Reifen und Boden bilden und die Fahrsicherheit beeinträchtigen, wenn das Profil zu stark reduziert ist. Die Bodenhaftung kann bei höheren Geschwindigkeiten sogar ganz verloren gehen. Also: Achten Sie regelmäßig auf die Profiltiefe Ihrer Reifen!

Sommerreifen werden von Ostern bis Oktober gefahren, womit unsere Faustregel-Frage vom Anfang beantwortet wäre. Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sommerreifen rechtzeitig gewechselt werden. Sommerreifen sollten möglichst nicht mit Schnee und Eis konfrontiert werden. Somit sind sie auch nicht Salz und Splitt ausgesetzt, und werden darum auch auf die – meist ja viel schöneren – Alufelgen aufgezogen.

Die Geschwindigkeitsbuchstaben

Sommerreifen gibt es in verschiedenen Geschwindigkeitsausrüstungen, welche auf die Fahrleistung des Fahrzeugs ausgelegt sind und mit einem Buchstaben in der Reifenbezeichnung deklariert werden.

Wie schnell darf ich mit meinen Reifen fahren? Der Geschwindigkeits- oder Speed-Index bezieht sich auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit des Reifens. Gängige Audi Geschwindigkeitskennbuchstaben sind:

  • T bis 190 km/h
  • H bis 210 km/h
  • V bis 240 km/h
  • Y bis 300 km/h

Wichtige Tipps zur Reifenpflege

Profiltiefe messen

Einer der wichtigsten Aspekte bei einer guten Reifenpflege ist das regelmäßige Messen der Profiltiefe. Dazu gibt es verschiedene Methoden und Hilfsmittel.

Beispielsweise können Sie einen günstigen Profiltiefenmesser erwerben. Dieser ist auf das Profil aufzusetzen, danach wird ein kleiner Metallstift bis auf den Profilgrund geschoben. Die genaue Tiefe kann nun problemlos abgelesen werden.

Sie können auch einen Zollstock verwenden. Dieser wird mittig der Lauffläche in verschiedenen Profilrillen angesetzt und dann abgelesen.

Wer testen will, ob die Drei-Millimeter-Marke erreicht ist, kann eine Ein-Euro-Münze zwischen die Profilblöcke schieben. Ihr goldener Rand ist exakt 3 Millimeter breit. Wird der Rand über dem Profil sichtbar, ist ein Reifenwechsel zu empfehlen.

Reifenluftdruck messen

Der richtige Reifenfülldruck ist für jedes Fahrzeug exakt vorgeschrieben. Verbindliche Angaben hierzu finden Sie in der Bedienungsanleitung, Tankklappe, im Türholm oder in den Luftdrucktabellen des Herstellers.

Am besten sollte der Reifendruck alle 14 Tage gemessen werden, da ein falscher Druck (insbesondere ein zu niedriger) die Lebensdauer des Reifens verringert, höhere Spritkosten nach sich zieht und die Gefahr von Reifenschäden erhöht.

Fahrverhalten

Versuchen Sie Bordsteinrempler zu vermeiden. Denn wer beim Einparken den Bordstein streift, kann sowohl die Außenhaut als auch die Karkasse des Reifens beschädigen. Kleine Abschürfungen oder Risse können sich dann schnell ausweiten und zu irreparablen Schäden führen. Generell gehört die regelmäßige Begutachtung von Seitenwänden und Laufflächen zur richtigen Reifenpflege. Entdeckte Schrammen oder Beulen sollten schnellstens dem Fachmann vorgeführt werden.

Reifenlagerung

Kühl, trocken und dunkel sollten Reifen stets aufbewahrt werden, um sie zu schonen. Zudem ist der Kontakt mit Lösungsmitteln, Öl und Fett zu vermeiden. Auch ungenutzt verlieren Reifen Luft. Daher sollte der Luftdruck vor der Lagerung um 0,5 Bar gegenüber dem vom Hersteller empfohlenen Druck erhöht werden.

Außerdem sollten Sie Ihre Räder vor Einlagerung kennzeichnen. Nehmen Sie beispielsweise Kreide oder Wachsmalfarbe und beschriften sie die Laufflächen mit VL (vorne links), HR (hinten rechts) usw. Bei der neuerlichen Nutzung fährt sich die Beschriftung dann schnell ab.

Bei der richtigen Lagerposition sind die Unterschiede zwischen Reifen ohne Felgen und Kompletträdern zu beachten. Reifen ohne Felgen sollten Sie stehend lagern und alle sechs Wochen um ein Viertel drehen. Kompletträder sollten Sie besser liegend und übereinandergestapelt auf dem Boden oder auf einem Felgenbaum lagern. Eine Wandhalterung ist auch eine gute Alternative.

* Preisvorteil gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung (UPE) des Herstellers für ein vergleichbar ausgestattetes Neufahrzeug.

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